Oliver Kalkofe sagte es in seiner Filmparodie sehr gut: Peine ist die Perle Niedersachsens. Ich habe diese Stadt besucht und möchte dem geneigten Leser wortreich beschreiben, was ihn oder sie erwartet, wenn sie sich aufmachen, das kleine schöne Städchen an der Fuse und dem Mittellandkanal zu besuchen und dort etwas Zeit zu verbringen.
Erst einmal sei gesagt, dass Peine eine bewegte Geschichte hat, die ich auf Tafeln gelesen habe, die die Stadt nach der Restoration eines Abschnittes des alten Burggrabens zur Information aufgestellt hat. Dort kann man lesen, dass Peine sich einmal in einem sumpfigen Gebiet befunden hat und nur wenige den sicheren Pfad durch das Gelände kannten. So war die mittelalterliche Siedlung geschützt gegen Feinde, die sich auf dem sumpfigen Boden selbst gefährliche Verluste hätte zufügen können.
Dennoch wurde die Stadt einmal eingenommen und fast abgebrannt. Allerdings konnte ich so oder so das ein oder andere historische Gebäude und eine kleine Altstadt begutachten. Heute hat die Stadt viel getan, um sich ein attraktives Image anzulegen, die Innenstadt hat noch einige Geschäfte und sogar eine neue Einkaufspassage, die allerdings wesentlich kleiner ist als in den Großstädten in der Nähe. Auch einige große und namenhafte Geschäfte haben sich hier niedergelassen, wie etwa die Niederlassung der Prof. Versteyl Rechtsanwälte Peine, das Stahlwerk oder die Härke Brauerei, obwohl ich gelesen habe, dass diese zuletzt genannte trotz ihrer langen Historie aufgekauft worden ist.
In der Fussgängerzone habe ich aber auch Bereiche gesehen, die vielleicht einmal belebt gewesen sind, doch nun sind sie verlassen. Ich glaube, es war einmal eine Karstadt Filiale, doch ich bin nicht sicher, ob sie auch noch einmal in Hertie umbenannt wurde, bevor sie endlich die Tore schloss. Ich bin ein wenig traurig wenn ich einen ganzen Abschnitt in einer Stadt finde, der kein einziges Geschäft mehr aufweist. Neben der leeren Hertie Filiale haben sich natürlich auch keine anderen Läden mehr halten können, wahrscheinlich weil dies der größte Publikumsmagnet gewesen sein muss. Wie wollen sie kleine Wäschereien, Nähereien oder Videospielläden halten in Zeiten großer Discounter und Supermärkte, wie sie auch am Rande Peines aufgemacht haben?
Einzig die neue Farbe der Stadt ist gewöhnungsbedürftig: Es handelt sich um ein grelles Telekompink, welches sich schon ankündigt, wenn man auf der A2 Autobahn in die Nähe der Fusestadt fährt. Sie findet sich einfach überall wieder – vielleicht nicht hübsch, aber konsequent! Alles in allem muss ich sagen, finde ich Peine sehr attraktiv mit seinen Anwälten und Bier-Brauereien, seinen Kanzleien und Bushaltestellen. Wer nicht weiß, ob er Hannover oder Braunschweig mag, dem diese Städte zu groß sind, der kann gerne mal eine Tour nach Peine machen und sich ein Eis in der Fussgängerzone gönnen.